Cottbus und die Suche nach der Motivation


Wo Cottbus ist, da ist das graue Tabellenmittelfeld. Die Ambitionen auf ein klares Saisonziel halten sich da eher in Grenzen. Mit 27 Punkten befindet sich der FC Energie Cottbus genau da, wo es glücklicherweise keinerlei Berührung zum Abstiegskampf, aber leider auch keinen Kontakt zum Aufstiegskampf mehr gibt. Ein Zustand, der ungewohnt ist in der Lausitz.

Für Cottbus-Boss Ulrich Lepsch ist diese Ruhe trügerisch, denn es ist ihm schlichtweg zu ruhig, weshalb er vor dem Heimspiel gegen Tabellennachbar Eintracht Braunschweig warnt: „Aufwachen, wir brauchen noch zehn Punkte!“ Nun ist es oberste Chef-Pflicht die Ernsthaftigkeit der Situation stets anzumahnen, auch wenn die Gefahr eher überschaubar erscheint.
Trotzdem weiß Lepsch als Sparkassen-Boss, wie mit Zahlen umgegangen werden muss. Nicht nur rein rechnerisch muss der Abstieg erstmal verhindert werden. Auch wenn viel Unheil zusammenkommen muss, dass Energie noch einmal in arge Abstiegsnot gerät, so dient der Klassenkollege Eintracht Frankfurt als warnendes Beispiel. Letztes Jahr war der hessische Traditionsverein in der Bundesliga mit 27 Zählern nach der Hinrunde scheinbar schon gerettet, bis ein historischer Absturz erfolgte, der zum jetzigen Dasein in der Zweitklassigkeit führte.
Lepsch begründet seine Sorge: „Wir haben noch etliche Spiele gegen starke Mannschaften von der Tabellenspitze mit Fürth, Düsseldorf, St. Pauli und Paderborn. Ich habe keine Lust, noch mal zittern zu müssen.“ Auch die vielen Gelben Karte führen zu einem allgemeinen Unwohlsein seitens des FCE-Bosses, der nun auf der Tribüne neben dem gelbgesperrten Danial Adlung Platz nehmen muss, der wegen einer Gelb-Rot-Sperre aus dem Frankfurt-Spiel pausieren muss. Auch sonst bot das Spiel in der Commerzbank-Arena fast schon Historisches, denn die vielen Gelben Karten (3 in 3 Minuten) gibt es so häufig auch nicht zu erleben.
Lepsch: „Die gab es für so Sachen wie ‚Mauer falsch
stellen‘. Das geht nicht. Der Trainer Bommer kann so nie langfristig planen.“ Dennoch wird es keinerlei Geldstrafen geben: „Die Spieler wissen aber schon Bescheid, wenn ich sie schräg anschaue...“
Auch Cottbus-Trainer Rudi Bommer zeigt keine Gnade und versucht die Konzentration bei seinen Profis weiterhin hochzuhalten. Der strenge Herr Bommer bleibt seinem Motto treu: „Holt der FCE keine Punkte, gibt es dementsprechend auch keine freien Tage.“ Er erklärt diese pädagogische Maßnahme: „Wir sind noch nicht gesichert. Also müssen wir weiter hart arbeiten.“
Auch wenn der Schein mit dem elften Tabellenplatz ein wenig trügt. Sieben Zähler Abstand auf Relegationsrang 16 sind bei einer Niederlagenserie schnell aufgebraucht. Aus diesem Grund hat Rudi Bommer nach der 0:1 Pleite am Sonntag bei Eintracht Frankfurt seinem Team den normalerweise üblichen freien Tag in dieser Woche gestrichen. Stattdessen gab es jeden Tag Training, so dass alles Erdenkliche getan wurde, damit im kommenden Heimspiel im Stadion der Freundschaft gegen Eintracht Braunschweig dreifach gepunktet wird.

Ähnliche Motivationstricks hatte Bommer schon in der Vorbereitung auf die Rückrunde angewandt. So mussten die Spieler für jedes Gegentor während der Vorbereitung 35 Liegestütze machen. Damit wurde die Motivation extrem hochgehalten und der Fokus auf das Wesentliche gelenkt. Er erklärt seine Maßnahmen: „Ich kann doch nicht irgendetwas sagen und es dann nicht machen.“
Somit hängt die Freizeitplanung der FCE-Profis auch entscheidend vom Braunschweig-Spiel ab.


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Energie Cottbus
Datum: 08.03.2012 16:08 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-cottbus-und-die-suche-nach-der-motivation-837.html
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